Beinahe jedem Produktionsprozess müssen in irgendeiner Form Medien zugeführt werden: Wasser, Dampf, Öle, Chemikalien, Säuren oder Laugen – manchmal unter hohem Druck, kochend heiß oder eiskalt. Bei Schlauchleitungen kommt es daher auf hochwertige Materialien an.
Ein Blick auf die Prozesskette verdeutlicht die Rolle von Schläuchen, beispielsweise bei der Bierherstellung: Landwirte bewässern teilweise die Hopfen- und Gerstenfelder mit Wasserschläuchen. In der Brauerei wird das Bier durch Qualitäts-Bierschläuche transportiert. Der Füllstand der Lagertanks wird dabei durch spezielle PTFE-Schläuche überwacht. Geleerte Tanks und Leitungen müssen nach der Produktion mit Säuren und Laugen gründlich gereinigt oder auch mit Dampf sterilisiert werden.
Bei jedem Produktionsschritt kommen Schläuche zum Einsatz. Auch beim Ausschank fließt das Bier aus Tanks und Fässern, die mit Schläuchen befüllt wurden. Anschließend werden die Maßkrüge in Spülmaschinen gereinigt, welche mit Trinkwasserqualität versorgt werden müssen. „Vom Anbau des Getreides bis zum Spülen der Maßkrüge: die Schlauch- und Armaturentechnik muss an jeder Stelle anderen Anforderungen gerecht werden“, erklärt Hans Nappert, Anwendungstechniker Schlauch- und Armaturentechnik bei Sahlberg.
Hans Nappert, Anwendungstechniker Schlauch- und Armaturentechnik bei Sahlberg
Damit hier alles störungsfrei und sicher abläuft, ist umfassende Expertise gefragt: „Auch an einen Schlauch, der einfach nur Wasser führt, können unterschiedlichste Anforderungen gestellt werden – beispielsweise hängt das davon ab, ob er wie hier im Beispiel in der Lebensmittelfertigung oder in einem Chemie- oder Pharma-Unternehmen zum Einsatz kommt“, weiß Nappert.
Und weiter: „Ob in der Lebensmittelbranche oder in einer Pharmafertigung: von der Qualität der Schlauchleitungen kann die Gesundheit der Endverbraucher abhängen. Sie müssen sich darauf verlassen können, dass es in den Leitungen stets sauber und sicher zugeht. Darum sind die Wartung und die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften so wichtig.“
Die Regelwerke der T002 zielen wiederum auf die Sicherheit am Arbeitsplatz in der Produktion ab, also die Sicherheit der Mitarbeiter im produzierenden Betrieb. So gibt es Betriebssicherheitsverordnungen und juristische Normen, die direkt oder indirekt für Schlauchleitungen gelten. Das Merkblatt T002, DGUV-Info 213-053 oder die Druckgeräterichtlinie 2014/68 EU etwa definieren genau, welche Anforderungen je nach Einsatzgebiet und Verwendungszweck gelten. Ferner wird durch nationale und europäische Normen auch sichergestellt, dass Schläuche für die Herstellung und den Transport von Flüssigkeiten, die zum Verzehr gedacht sind, absolut geruchs- und geschmacksneutral sind. „Gleichzeitig müssen sie leicht zu reinigen sein und unempfindlich gegen hohe Temperaturen, Druck und Reinigungssubstanzen – viel zu beachten für die Anlagenbetreiber“, betont Nappert.
Was ist eigentlich eine Axialkolbenpumpe?
Eine empfindliche und sensible Stelle dabei ist häufig der Übergangspunkt zur Armatur. Hier müssen unterschiedliche Materialien fest miteinander verbunden werden. Schläuche bestehen meist aus Elastomeren, Thermoplasten, Kunststoffen wie PE und PTFE sowie Silikon, Schlaucharmaturen hingegen vorwiegend aus Metallen oder manchmal auch Kunststoffen. Verbunden wird beides im einfachen Industriebereich jedoch manchmal noch immer mit Schlauchschellen, Spannbändern, Schlauchbindern oder Montagedrähten.
Laut Regelwerke ist dies jedoch nur bei Leitungen zulässig, die maximal einem Druck von 0,5 bar ausgesetzt sind. Industrielle Anwender brauchen deshalb i. d. R. Schlauchverbindungen mit einem Sicherungsbund, komplettiert mit Sicherheitshalbschalen oder Presshülsen in der passenden Ausführung, die den Übergang zwischen Schlauch und Armatur auch unter Druck, Hitze und bei mechanischer Beanspruchung sicher halten. „In diesen Fällen den richtigen Schlauch und die passende Verbindung zur Armatur zu finden, ist eine Frage von Expertise und Erfahrung“, weiß Nappert.
Auf die richtige Dichtung kommt es an
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